DOMINGO
Nicht nur Monopoly-Spiele wurden in der DDR nachgemacht. Immer wieder haben wir kleine unscheinbare Funde, die uns vor diverse Rätsel stellen. So auch bei diesem aus großen Pixeln bestehenden Kartenspiel.
Nicht immer beleuchten die Spiele, die wir entdecken, die Lebenswelten der DDR. Manchmal erfreuen sie schlicht und einfach unser Spielerherz, im Wissen etwas gefunden zu haben, das wir noch nie gesehen und noch nie gespielt haben. So ist es auch bei diesem Kartenspiel, welches mit DOMINGO beschriftet ist. Andreas sandte uns dieses Exemplar neben vielen anderen zu, die wir in den nächsten Wochen vorstellen werden (Beiträge mit neuen Spielen erscheinen immer Mittwochs und Sonntags). Was machen wir, wenn wir ein neues Spiel erhalten? Bei Monopoly ist das eine leichte Aufgabe: Wir öffnen es vorsichtig und betrachten genau alle Bestandteile, wobei uns schnell Unterschiede zum Original auffallen. Wir fotografieren und katalogisieren das Spiel und halten seine Eigenheiten schriftlich fest. Aber jedes Spiel hat seine Besonderheiten – bei DOMINGO war es die, dass wir von dem Spiel noch nie gehört hatten.
Vorsichtig öffneten wir den Karton, der vermutlich einmal etwas ganz anderes beherbergte. Die Pappe wurde mit gemustertem Klebeband versehen und somit stabil gemacht. Beim öffnen zeigten sich hellblaue Streifen Karton, die jeweils mit einem farbigen quadratischen Stück Buntpapier beklebt wurden. Stünde der Name des Spiels nicht außen auf der Verpackung, würde ich jetzt einen Aufruf starten, wer das Spiel kennt. Stattdessen kann ich nun mithilfe von Boardgamegeek.com kurz die simplen Regeln erklären: Jeder Spieler erhält 3 der vorher gut gemischten Karten. Ein Spieler beginnt damit, eine Karte in die Mitte zu legen. Die anderen können nun der Reihe nach eine ihrer Karten an eine beliebige Seite anlegen. Danach wird wieder eine Karte nachgezogen. Das Ganze sieht dann so aus, wie auf den Fotos. Wenn drei oder mehr gleichfarbige Felder in einer Reihe (waagerecht, senkrecht, diagonal) erscheinen, erhält der Spiele entsprechend viele Punkte. Das Spielende ist erreicht, wenn alle Karten in der Mitte liegen. Maximal 11 Karten dürfen in einer Reihe liegen. So einfach ist das.
Wo kann ich das kaufen? - Gar nicht mehr, zumindest nicht neu, denn obwohl DOMINGO zum Spiel des Jahres 1984 nominiert wurde, wird es nicht mehr hergestellt. Es gibt nur wenige Möglichkeiten an ein Spiel zu kommen, das man nicht kaufen kann: Ebay, wobei das absolut langweilig wäre, oder nachmachen! Die vollständige Anleitung, wie dies zu bewerkstelligen ist, finden sie oben. Viel Spaß beim Basteln!
Autor: Geis
P.S.: Ein Foto zeigt die Innenseite des Kartondeckels. Unter dem Klebeband und dem Papier ist ein Muster aus Kreuzen und Kreisen in einem Raster zu erkennen. Weiß jemand, was das ist und ob dies womöglich einen Hinweis darauf geben könnte, wozu die Pappe einmal gebraucht wurde?
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