LIGATO
Lothar Schubert war und ist leidenschaftlicher Spielebastler. Ganz gleich, ob der Nachbau eines Westspiels oder eine eigene Erfindung, Spiele sind nach wie vor ein wichtiger Teil seines Lebens. Ihm stellten wir die Frage, wie die Spielelandschaft der DDR aussah und hielten seine Antwort in einem weiteren Video fest.
Lothar Schuberts Augen funkelten, als er uns seine stattliche Spielesammlung zeigte: Vier Schränke gefüllt mit Kisten, Schachteln, Röhren und Boxen. Spiele waren und sind seine Leidenschaft. Neben seinen eigenen nachbauten, sammelte er natürlich auch originale Spiele der DDR und hat uns so einiges darüber zu berichten, denn die Zustände, die in der DDR-Spielebranche herrschten nennt er in einem Atemzug mit der “Konsumgüterproduktion” der DDR, bei der, wie er uns erzählte, zahlreiche Betriebe, um den Plan zu erfüllen, schlichtweg “Gerümpel” herstellten.
Sein Spiel “Ligato” war eines von mehreren, welches er an die Verlage VEB Berlinplast und Plasticart, einen der Spieleverlage verkaufte. Allerdings war es das Einzige, was jemals in Produktion ging. Damit leider nicht genug, wurden lediglich DREI Exemplare hergestellt und mit Glück konnte er sich eines davon sichern. Wo die anderen beiden verblieben sind, weiß er selbst auch nicht. Keines seiner Spiele kam jemals auf den Markt.
Das Satiremagazin “Eulenspiegel” veröffentlichte Ende 1984 einen Artikel zum Thema, begleitet von einigen Karikaturen. Darin wird auch das im Video gezeigte “Train” erwähnt, von Wolfgang Großkopf. Doch selbst dieses Spiel, welches in Schuberts Augen zu den besseren gehörte, kommt hierbei nicht gut weg. Der Artikel und die Zeichnungen sprechen für sich – zum Vergrößern bitte anklicken. Dennoch werden wir uns hier bei NACHGEMACHT genauerweiterhin damit befassen und die Frage stellen, warum wir die Spiele unserer Kindheit einfach nicht mehr spielen.
Autor: Geis
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