MONOPOLY
Unser erstes Monopoly-Spiel ist ein absoluter Hingucker. Unsere Begegnung mit den Bastlern und Spielern dieses auf einer massiven Kühschrankabdeckplatte gestalteten Spiels haben wir mit der Kamera begleitet.
Da ist es! Sandra S. trägt ihr ganz persönliches Monopoly-Spiel ins Wohnzimmer, wo sie es schnell auf dem Couchtisch abstellt. Es ist schwer, denn das Brettspiel wurde buchstäblich auf einem Brett gebaut, welches so groß wie der ganze Tisch ist. Janin S., ihre Tochter, die ihr Leben lang damit gespielt hat präsentiert stolz die Karten, Figuren und Geldscheine. Damals als es gebaut wurde, vor etwa 30 Jahren, war das Spiel verboten. Wer es haben wollte musste es sich nachmachen.
Irgendjemand aus dem Bekanntenkreis hatte ein Original Monopoly, vermutlich von der Westverwandtschaft ins Land geschmuggelt. Für Familie S. war das keine große Sache: "So genau hat da niemand drauf geachtet." Also liehen sie es sich aus, setzten sich hin und verbrachten die folgenden Abende in mühsamer Kleinstarbeit damit ihr ganz eigenes Spiel zu machen. Eine alte Kühlschrankabdeckplatte war das perfekte Spielbrett. Mit Farben und Leim (der nirgends wirklich hielt, außer zwischen dem Deckel und der Flasche in der er war) wurde das Feld möglichst nah am Original gestaltet. Alte Karteikarten wurden handschriftlich zu Ereignis-, Gemeinschafts- und Straßenkarten gestaltet. Jeder weiß wie viel Text auf diesen Karten ist, aber alles wurde übertragen, ohne Ausnahme. Als Geld nahm man Spielgeld, wobei es nicht alle Geldscheine gab, wie im Spiel, beispielsweise keinen 1000 Mark-Schein. Wie die Familie das löste kann man leicht auf den Bilder erkennen. Verstaut wurden alle Einzelteile in einer Box, in der Sandra S. vorher ihr Haushaltsgeld aufbewahrte. Wo "Miete" und "K.-Geld" steht, war früher auch "Miete" und "Kindergeld" gemeint. Dass später das Monopoly-Spiel darin landete war Zufall.
Auf die Frage, ob ihnen bewusst war, dass es noch viele andere Familien gibt, die Spiele nachbauten und zum Teil heute noch haben, antworteten Mutter und Tochter, davon nichts zu wissen. Die Eltern bauten es, die Kinder spiel(t)en damit - so einfach.
http://vimeo.com/channels/nachgemacht
Autor: Geis
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