Slideshow

Vom Pochen, Pokern und dem gewissen Kleingeld

NACHGEMACHT - Spielekopien aus der DDR: Vom Pochen, Pokern und dem gewissen Kleingeld

POCH

Kein Spiel erfreut sich derzeit einer so breiten Beliebtheit, wie dieses. Tatsächlich hat sich eine Spielergemeinde gebildet, die derart groß ist, dass jährlich etwa sechs Milliarden Euro Gewinn mit der Onlinevariante erzielt werden. Die Rede ist von Pokern, aber was hat das mit dem von uns vorgestellten „Poch“ zu tun? 


Poch wurde im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt. Das Glücksspiel, bei dem es gilt mit Karten das auf einem sogenannten Pochbrett eingesetzte Geld zu erspielen, ist einer der Vorläufer des modernen Pokerns. Erfunden und gespielt wurde Poch in Straßburg, wobei weitere ähnliche Spiele in Frankreich und England entstanden. Diese wurden von Auswanderern mit nach Amerika genommen, wo sich Pokern entwickelte. Von Poch, oder auch Pochen genannt, erhielt dieses seinen Namen, denn in Frankreich hieß es „Poque“ und im Englischen wird pochen mit „to poke“ übersetzt. Ein neues Spiel mit neuen Regeln und unzähligen Varianten entstand. 

NACHGEMACHT - Spielekopien aus der DDR: Vom Pochen, Pokern und dem gewissen KleingeldNACHGEMACHT - Spielekopien aus der DDR: Vom Pochen, Pokern und dem gewissen KleingeldNACHGEMACHT - Spielekopien aus der DDR: Vom Pochen, Pokern und dem gewissen Kleingeld

Mit Pokern wird heute viel Geld verdient und verloren. Onlinepoker ermöglicht es einem breiten Publikum unkompliziert um kleine und große Geldbeträge zu spielen. Gewinnen kann, wer ein gutes mathematisches Verständnis hat, sich grundlegend mit der Strategie des Spiels auskennt, sowie sich nicht vom Geld beeinträchtigen lässt und ganz cool bleibt. Glück spielt beim Onlinepoker kaum mehr eine Rolle, denn durch die Möglichkeit viele Spiele in kürzester Zeit zu machen, sammelt man viele Informationen über das Spielverhalten des Gegners und von sich selbst. Ein Spiel ist noch Glückssache, 1.000 oder 100.000 Spiele hingegen geben ein klares statistisches Abbild des Spielers. Die Mischung aus Glück und Strategie zieht Viele in ihren Bann, was auch passionierte Schachprofis reizt. Da ist es mittlerweile fast unmöglich geworden, gegen den Schachcomputer zu gewinnen. Beim Poker hingegen hat noch keine Maschine gelernt, richtig zu bluffen. 

NACHGEMACHT - Spielekopien aus der DDR: Vom Pochen, Pokern und dem gewissen KleingeldNACHGEMACHT - Spielekopien aus der DDR: Vom Pochen, Pokern und dem gewissen KleingeldNACHGEMACHT - Spielekopien aus der DDR: Vom Pochen, Pokern und dem gewissen KleingeldNACHGEMACHT - Spielekopien aus der DDR: Vom Pochen, Pokern und dem gewissen Kleingeld

Das Bluffen leitet sich vom Urvater des Spiels, von Poch, ab. Gespielt wird in drei Runden: Melden, Pochen, Ausspielen. Interessant ist die Runde zwei, bei der man auf seine Kartenhand Wetten abschließt. Wer meint, viele gleiche Karten eines Wertes zu besitzen, also beispielsweise drei Buben, kann einen bestimmten Betrag bieten, der von den anderen gehalten oder erhöht werden kann. Auch bei anderen Spielen dieser Art wurde gewettet, wie „Brag“ oder „Bouillotte“. Von diesen her stammen auch die beim Pokern üblichen Begriffe „bet“, „call“, „raise“, „fold“. Von einem anderen Spiel „Belle, Fluss und Einunddreißig“ wurde der „Flush“ als gewinnbringende Kartenhand abgeleitet. Hier wurde auch, wie in der Pokervariante „Texas Hold’em“ mit verdeckten und offenen Karten gespielt. Poker ist ein Spiel mit vielen Vorbildern, aber dennoch keine einfache Kopie. 

NACHGEMACHT - Spielekopien aus der DDR: Vom Pochen, Pokern und dem gewissen KleingeldNACHGEMACHT - Spielekopien aus der DDR: Vom Pochen, Pokern und dem gewissen KleingeldNACHGEMACHT - Spielekopien aus der DDR: Vom Pochen, Pokern und dem gewissen KleingeldNACHGEMACHT - Spielekopien aus der DDR: Vom Pochen, Pokern und dem gewissen Kleingeld

Die Originale, wie Poch, gibt es noch heute. Man kann sich ein Pochbrett kaufen, oder selbst eines bauen. In den 80er Jahren der DDR tat dies Wolfgang Großkopf, dessen Spiel wir heute vorstellen. Die Schalen für den Einsatz hat er aus Aluminium in das Brett gehämmert, sodass es noch heute einen unverwüstlichen Eindruck macht. Auch in der DDR gab es ein Pochbrett zu kaufen, welches sich in vielen Familien noch heute befindet. Bei uns zu Hause wurden als Einsatz 1-Pfennig-Münzen der DDR-Mark genommen. Wolfgang Großkopf tat dies auch, konnte jedoch nach der Wende die „Aluchips“ nicht mehr sehen und tauschte diese durch Westpfennige und Euro-Cents aus. Vielleicht bekommt ja nun jemand Lust, dieses alte Kartenspiel einmal auszuprobieren, oder erinnert sich sogar an sein eigenes verstaubtes Pochbrett. Zum Abschluss möchten wir euch noch einen Beitrag von ZDFinfo ans Herz legen. Im unten eingebetteten Video wird ein Beitrag über Onlinepoker als dritter von drei Beiträgen der Sendung “Elektrischer Reporter” gezeigt, bei dem Geis von Nachgemacht als Autor verantwortlich war. Viel Vergnügen damit und viel Glück in der nächsten Poch- oder Pokerrunde!


Autor: Geis


2 Kommentare:

  1. Auch nach Jahren des Spielens der Internet-Poker-Spiel ein großer Prozentsatz der regelmäßigen Pokerspieler scheinen nie irgendwo zu gehen, von wo sie anfingen. Sie scheinen niemals zu sehen, was sie eigentlich sind und wo sie sich verraten. Jeder Spieler, der in Internet-Poker-Spiel ist, sollte entscheiden, was sie mit Poker spielen.

    AntwortenLöschen


Artikel die Sie auch interessieren könnten: