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“Du hast deinen Mann fast ermordet – Gehe ins Gefängnis und setze 3x aus”

„Das ist auf jeden Fall sehr autobiografisch“, lacht Peggy, als ich sie auf ihre nachgemachten Monopolykarten anspreche. „Außer das, mit dem Ehemann ermorden.“ So finden sich auf ihren Monopoly-Ereigniskarten, die sie als junges Mädchen in Leipzig selbst gemacht hat, tatsächlich zahlreiche persönliche Begebenheiten, die ihr widerfahren sind. Eine Ereigniskarte sagte zum Beispiel „Dein Kind soll eine Baustelle zeichnen – gehe auf die Straße des Aufbaus – sie gehört dir (der Andere weg)“, eine andere „Dein Kind hat sich ein Bein gebrochen, gehe in die Querstraße und bezahle!“. Das Kind war hierbei natürlich Peggy selbst, die damals tatsächlich in der Leipziger Kinderchirurgie in der Querstraße wegen eines gebrochenen Arms gewesen ist. In der Straße des Aufbaus wohnte damals ihre Tante. Unter diesem Gesichtspunkt lesen sich die Ereigniskarten wie eine Art Tagebuch in der verschiedene Begebenheiten und wichtige Orte der Jugend verarbeitet wurden. „Du hast deine Schlüssel am Start verloren, suche sie dort und setze 1x aus (du bekommst 2000M)”.
Doch die Ereignisse verweisen nicht allein auf individuelle Geschichten, sondern mit dem Aussetzen führt sie auch eine Spielhandlung ein, die im ‚echten‘ Monopoly gar nicht vorgesehen ist. „Ich muss ungefähr 12 Jahre alt gewesen sein, als ich das Monopoly nachgebaut habe“, sagte Peggy und man kann ihr Alter tatsächlich auch an den handgeschriebenen Karten ablesen. Das Spielbrett existiert leider nicht mehr, doch eines grämt sie weit mehr: „Monopoly habe ich eigentlich nie so gerne gespielt, aber wir hatten auch ein wunderschönes Barikada nachgebaut, dass ich das nicht mehr habe, ist wirklich ärgerlich.“
Autor: Martin

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